Von den Anfängen des Buchdrucks mit beweglichen Lettern in der Werkstatt von Gutenberg bis zum modernen Laserdrucker im heimischen Büro hat sich die Drucktechnologie kontinuierlich weiterentwickelt. Doch welche Druckverfahren kommen heutzutage zum Einsatz, und in welchen Anwendungsbereichen entfalten sie ihre Stärken am besten?
Was sind Druckverfahren?
Druckverfahren beziehen sich auf Techniken, bei denen Farbe auf einen Bedruckstoff übertragen wird. Dieser Bedruckstoff kann verschiedene Materialien wie Textilien, Papier, Karton, Kunststoff, Metall und Holz umfassen. Der Textildruck bildet dabei ein spezialisiertes Gebiet der Druckverfahren.
Analoge Druckverfahren
Druckverfahren lassen sich zunächst in analoge und digitale Verfahren unterteilen. Die analogen Druckverfahren erfordern eine physische Druckform. Hier sind einige analoge Druckverfahren:
- Hochdruck
- Tiefdruck
- Flachdruck
- Durchdruck (Siebdruck)
Die Anwendungsbereiche der Druckverfahren
Jedes Druckverfahren weist spezifische Stärken und Schwächen auf und eignet sich daher für verschiedene Anwendungsbereiche.
Hochdruck
Der Hochdruck ist das älteste Druckverfahren. Hier sind die druckenden Teile der Druckplatte erhaben und übertragen die Farbe direkt auf den Bedruckstoff.
Vorteile:
- Traditionelles Verfahren
- Eindeutige ästhetische Wirkung
- Eindrucksvolle haptische und visuelle Qualität
Nachteile:
- Reliefdruck auf der Rückseite
- Gequetschte Motivränder
- Eher für kleinere Auflagen geeignet, da es kostspielig und zeitaufwendig ist
Interessanter Fakt: Der Buchdruck von Gutenberg basiert auf dem Hochdruckverfahren. Heutzutage wird das klassische Hochdruckverfahren jedoch eher selten verwendet. Es wird jedoch weiterhin für Papierwaren wie Visitenkarten, Weihnachtskarten, Hochzeitseinladungen und Ähnliches eingesetzt, bei denen das reliefartige Erscheinungsbild einen besonderen künstlerischen Wert hat.
Tiefdruck
Der Tiefdruck wird hauptsächlich für den Druck von Katalogen und Zeitschriften verwendet. Bei diesem Verfahren sind die druckenden Bereiche vertieft in der Druckform angeordnet. Die Druckfarbe wird in die Vertiefungen gefüllt und mit einer Rakel abgestreift, bevor sie mit hohem Druck auf den Bedruckstoff übertragen wird.
Vorteile:
- Satte Farben
- Hochwertige Druckqualität
- Genaue Tonwertwiedergabe
Nachteile:
- Kostspieliges Verfahren, rentabel nur bei großen Auflagen
- Leicht ausfransende Druckränder möglich
- Feine Details können unscharf wirken
Flachdruck
Beim Flachdruck liegen die druckenden Bereiche weder erhaben noch vertieft vor. Es gibt keine Höhenunterschiede. Stattdessen beruht der Flachdruck auf einer chemischen Vorbehandlung des Bedruckstoffs, bei der oleophile (ölfreundliche) und hydrophile (wasserfreundliche) Bereiche erzeugt werden. Eine ölhaltige Druckfarbe wird auf die oleophilen Bereiche aufgetragen und mithilfe eines Gummituchs auf den Bedruckstoff übertragen.
Der Offsetdruck ist eine moderne Variante des Flachdrucks und wird für Zeitungen, Plakate, Fotobücher und Verpackungen verwendet.
Vorteile:
- Schnelles und kosteneffizientes Verfahren bei großen Auflagen
- Hervorragende Druckqualität
- Gute Detailwiedergabe
- Verschiedene Größenformate möglich
Nachteil:
- Der Aufbau der Druckmaschine ist erst ab einer bestimmten Auflagenhöhe wirtschaftlich
Durchdruck
Der Durchdruck wird vor allem im Textildruck und in der Werbebranche eingesetzt. Dieses Verfahren ist auch als Siebdruck bekannt. Dabei wird die Druckfarbe mithilfe eines Gummirakels durch ein feinmaschiges Gewebe auf den Bedruckstoff übertragen.