Im Textildruck gibt es zahlreiche Verfahren und Möglichkeiten, deine Kreativität auf Stoff zu bringen. Jeder Druck bietet seine persönlichen Vor- sowie Nachteile und ist für einen bestimmten Anwendungsbereich besonders geeignet. Daher ist es schwierig festzulegen, welcher Textildruck der beste ist.
Welche Verfahren sollte man kennen?
Grundsätzlich unterscheidet man im Textildruck fünf Verfahren:
- Sublimationsdruck
- Digiflexdruck
- Plottdruck
- Siebdruckverfahren
- Digitaldruckverfahren
Als Laie könnten das alles bloße Begriffe sein. Daher nehmen wir im Folgenden die einzelnen Verfahren konkret vor und erläutern, wann welche Wahl für welchen Einsatzzweck sinnvoll ist. Damit kannst du T-Shirts in Dauerbrenner verwandeln, Jogginghosen aufpeppen und aus einem schlichten Stoffbeutel ein modisches Accessoire zaubern.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Textildrucke
Die Antwort auf die Frage nach dem besten Textildruck hängt von der gewünschten Anwendung ab. Wir betrachten die Vor- und Nachteile der einzelnen Druckverfahren und zeigen, mit welcher Methode sich was worauf drucken lässt.
Sublimationsdruck
Der Sublimationsdruck steht für detailscharfe Druckleistungen, die mit Deckkraft und langfristiger Haltbarkeit dauerhaft den Blick auf sich ziehen. Allerdings bist du beim Sublimationsdruck in der Farbauswahl beschränkt.
Vorteile:
- Große Farbauswahl
- Gestochen scharfe Druckleistung
- Hohe Deckkraft
- Erhält Atmungsaktivität der bedruckten Materialien
Nachteile:
- Keine Neon- oder Sonderfarben
Digiflexdruck
Der Digiflexdruck ist farbgewaltig und hält oft jahrelang. Auch komplexe Motive macht er druckfertig möglich!
Vorteile:
- Detailgetreue und konturenscharfe Motivwiedergabe
- Hohe Farbbrillanz, große Farbauswahl, auch Sonderfarben
- Darstellung von Farbverläufen
- Geeignet für Baumwolle und viele Mischgewebe
- Lange Haltbarkeit, Lichtechtheit
- Wirtschaftlich auch bei Kleinstauflagen
Nachteile:
- Teurer als gewöhnlicher Flex- oder Flockdruck
- Bei größeren Motiven härteres Tragegefühl
Plottdruck
Beim Plottdruck wird eine Druckvorlage erstellt und per Folie auf Textil gebracht – hierdurch bist du im Druck sehr flexibel und das Ergebnis währt lang anhaltend. Allerdings spürst du z. B. bei T-Shirts die „aufgeklebte“ Schicht beim Tragen.
Vorteile:
- Kostengünstig für Kleinstmengen oder Unikate
- Schnelle Herstellung, weil kaum Vorarbeit nötig
- Für fast alle Textilien geeignet, auch für dunkelgrundige Stoffe
- Beste Konturenschärfe der Motive
- Besonders langlebig
- Wahlweise glatte Haptik (Flexdruck) oder samtig-flauschige (Flockdruck)
Nachteile:
- Nur einfache Motive darstellbar, z. B. Logos, Piktogramme, Ziffern, Schrift
- Bis zu drei Farben, keine Farbverläufe
- Eingeschränkte Atmungsfähigkeit an der Motivstelle
- Knitterrisiko bei großen Motiven
- Sehr kleine Feinheiten/Schriften nicht darstellbar
Siebdruckverfahren
Beim Siebdruckverfahren handelt es sich um einen sehr hochwertigen Textildruck – schon allein aufgrund der hohen Farbschichtdicke. Du kannst vieles umsetzen und wirst dich lange an dem Ergebnis erfreuen. Bloß in Sachen Druckgeschwindigkeit kann der Siebdruck nicht mit den anderen Verfahren mithalten.
Vorteile:
- Unschlagbar kostengünstig bei Großbestellungen (stückpreisbezogen)
- Sehr angenehme Haptik
- Kantenschärfe des Motivs
- Beste Waschbeständigkeit
- Geeignet für fast alle Textilien, auch für dunklen Untergrund
Nachteile:
- Farbverläufe nur mit (kosten-)aufwendigem Rasterdruck möglich
- Keine Möglichkeit des Probedrucks
- Hohe Fixkosten/Anfangskosten, daher unwirtschaftlich bei kleinen Mengen
- Begrenzte Anzahl an Farben
Digitaldruckverfahren
Der Digitaldruck wird ebenfalls direkt aufgetragen und ist kaum fühlbar. Er überzeugt mit Farbbrillanz und sogar Farbverläufe sind möglich. Sein einziger relevanter Nachteil: Du bist in der Auswahl der Stoffe beschränkt.
Vorteile:
- Darstellung von Farbverläufen, fotorealistische Motivwiedergabe
- Höchste Detailtreue
- Kostengünstig auch bei kleinen Mengen
- Optimales Tragegefühl, Aufdruck so gut wie nicht spürbar
- Kaum Vorarbeit erforderlich, daher schnelle Auftragsabwicklung
Nachteile:
- Nicht für alle Textilien geeignet, hoher Baumwollanteil erforderlich
- Teilweise Weißgrundierung/Vorbehandlung nötig
- Nur bis 40 °C waschbar
- Keine Kostenersparnis pro Stück bei Großbestellungen
Welcher Textildruck hält am längsten?
Nicht jeder Textildruck ist gleichermaßen strapazierfähig. Natürlich spielt für die Haltbarkeit unter anderem die richtige Pflege eine entscheidende Rolle, aber in erster Linie hängt die Langlebigkeit eines Textildrucks von der richtigen Kombination aus Gewebeart und Druckverfahren ab. Der Sublimationsdruck eignet sich beispielsweise für Polyester und andere Kunstfasern. Auf Baumwollstoffen und Baumwollmischgeweben hingegen funktionieren Digital- oder Digiflexdruck, während Flex-, Flock-, Sieb- sowie der klassische Transferdruck bei fast allen Stoffarten in die engere (Partner-)Wahl kommen. Und selbstverständlich gibt es auch schwer vermittelbare, (wasser-)abweisende Kandidaten, die sich für lang haltbare Textildrucke nur äußerst bedingt anbieten.
Auch der Druckort und die Art der Beanspruchung beeinflussen die Haltbarkeit von Textildrucken. Logischerweise ist es ungünstig, ein Motiv auf Kniescheibenhöhe anzubringen, wenn man als Hobbygärtner unterwegs ist…
Gut zu wissen: Eine besonders hohe (Waschmaschinen-)Beständigkeit ist vor allem beim Siebdruck, Flexdruck und Sublimationsdruck gegeben.